Interpretationsansatz 1 - Teufel in der Symbolik
In der novellischen Studie „Bahnwärter Thiel“, geschrieben 1888 von Gerhart Hauptmann, geht es um einen Mann, der als Bahnwärter arbeitet und innerhalb kurzer Zeit seine Frau und sein leibliches Kind verliert. Sein Kind stirbt bei einem Zusammenprall mit einem Zug. Die Schuld für den Tod seines Kindes gibt er seiner neuen Frau und wird Rachsüchtig. Dabei tötet er seine Frau und ihr Neugeborenes. Thiels Unglück wird mit teuflischen und bösen Zeichen vorhergesagt.
Im Buch wird die Präsenz des Teufels und des Todes sehr stark mit Handlungen und tierischen Zeichen hervorgehoben, beziehungsweise in Verbindung gesetzt. Thiel ist vom Tod und vom Bösen, trotz des starken Glaubens an Gott, verfolgt und umgeben. Seine kranke Frau stirbt und sein kranker Sohn Tobias wird durch die Fahrlässigkeit seiner neuen Stiefmutter, vom Zug überfahren. Die Stiefmutter wird als seelenlose Spinne beschrieben, die ihre netze um Thiel, wie um ein Beutetier gewebt und ihn unter eigene Kontrolle gebracht hat. Das Eisenbahnnetz, womit Thiel tagtäglich zu tun hat, ist auch ein Zeichen für die Spinne, die als Ungeziefer und im Buch « die schwarze Spinne » für das Böse steht und mit dem Teufel in Verbindung gebracht wird.
Die Eisenbahn wird als ein aus Eisen bestehendes, feuerspeiendes und sich mit hoher Geschwindigkeit fortbewegendes Ungetüm und Werk des Teufels beschrieben. Als die Eisenbahn zum ersten durchs Land gefahren ist, wussten die Menschen, besonders die die auf dem Land lebten,nicht, was dieses Ding war und haben mit unglaublicher Furcht, die Eisenbahn mit dem Teufel verbunden (Quelle: GS Unterricht in Basel). Gerhart Hauptmann war ein Naturalist und somit ein großer Skeptiker der Industrialisierung, wofür die Eisenbahn symbolisch steht.
Die Gestalt des Teufels, wird in der Novelle, wie auch in Goethes Faust, als Pudel dargestellt, der von schwarzen Krähen, die ein ein Weiteres Symbol für den Tod schlechthin sind, begleiten. Eine weitere Gestalt, die der Teufel annimmt, ist ein braunes Eichhörnchen. Der etwas unterentwickelte Tobias verwechselt kurz vor dem Aufprall das Eichhörnchen mit Gott (S.30), was Thiel amüsant findet; dessen Sichtweise später übernimmt, weil er sich an etwas klammert, was sein Sohn behauptet hat (S.38). Nach dem Aufprall, empfindet Thiel Gott als Feindbild, worauf er seinen ersten Versuch startet, das Neugeborene zu töten.
Der Tod von Tobias wird vorhergesagt, als ein Rehbock vom kaiserlichen Schnellzug überfahren wird, denn kurz vor dem Unglück schafft es ein weiteres Reh zu flüchten. Das zeigt einerseits das versagen des Vaters, der sein Rudel, hier seine Familie, nicht schützen konnte und andererseits zeigt es, dass die Natur sich mit der Zeit an alles gewöhnt und anpasst.
Die Geschehnisse waren jedoch unausweichlich, denn Thiel als auch Tobias sind beide Rothaarig. Rothaarige Menschen wurden früher mit dem Tod, Teufel und Hexen in Verbindung gesetzt.
Die roten Haare standen für die roten Flammen der Hölle. Somit begleitet sie das teuflische auf Schritt und Tritt und umgibt sie, als Ungetüm in Form von Eisenbahn, Schlangen als Gleisen, Spinnennetz als Bahnnetz, Spinne als Lene und Teufel als Pudel und Eichhörnchen.
In der novellischen Studie „Bahnwärter Thiel“, geschrieben 1888 von Gerhart Hauptmann, geht es um einen Mann, der als Bahnwärter arbeitet und innerhalb kurzer Zeit seine Frau und sein leibliches Kind verliert. Sein Kind stirbt bei einem Zusammenprall mit einem Zug. Die Schuld für den Tod seines Kindes gibt er seiner neuen Frau und wird Rachsüchtig. Dabei tötet er seine Frau und ihr Neugeborenes. Thiels Unglück wird mit teuflischen und bösen Zeichen vorhergesagt.
Im Buch wird die Präsenz des Teufels und des Todes sehr stark mit Handlungen und tierischen Zeichen hervorgehoben, beziehungsweise in Verbindung gesetzt. Thiel ist vom Tod und vom Bösen, trotz des starken Glaubens an Gott, verfolgt und umgeben. Seine kranke Frau stirbt und sein kranker Sohn Tobias wird durch die Fahrlässigkeit seiner neuen Stiefmutter, vom Zug überfahren. Die Stiefmutter wird als seelenlose Spinne beschrieben, die ihre netze um Thiel, wie um ein Beutetier gewebt und ihn unter eigene Kontrolle gebracht hat. Das Eisenbahnnetz, womit Thiel tagtäglich zu tun hat, ist auch ein Zeichen für die Spinne, die als Ungeziefer und im Buch « die schwarze Spinne » für das Böse steht und mit dem Teufel in Verbindung gebracht wird.
Die Eisenbahn wird als ein aus Eisen bestehendes, feuerspeiendes und sich mit hoher Geschwindigkeit fortbewegendes Ungetüm und Werk des Teufels beschrieben. Als die Eisenbahn zum ersten durchs Land gefahren ist, wussten die Menschen, besonders die die auf dem Land lebten,nicht, was dieses Ding war und haben mit unglaublicher Furcht, die Eisenbahn mit dem Teufel verbunden (Quelle: GS Unterricht in Basel). Gerhart Hauptmann war ein Naturalist und somit ein großer Skeptiker der Industrialisierung, wofür die Eisenbahn symbolisch steht.
Die Gestalt des Teufels, wird in der Novelle, wie auch in Goethes Faust, als Pudel dargestellt, der von schwarzen Krähen, die ein ein Weiteres Symbol für den Tod schlechthin sind, begleiten. Eine weitere Gestalt, die der Teufel annimmt, ist ein braunes Eichhörnchen. Der etwas unterentwickelte Tobias verwechselt kurz vor dem Aufprall das Eichhörnchen mit Gott (S.30), was Thiel amüsant findet; dessen Sichtweise später übernimmt, weil er sich an etwas klammert, was sein Sohn behauptet hat (S.38). Nach dem Aufprall, empfindet Thiel Gott als Feindbild, worauf er seinen ersten Versuch startet, das Neugeborene zu töten.
Der Tod von Tobias wird vorhergesagt, als ein Rehbock vom kaiserlichen Schnellzug überfahren wird, denn kurz vor dem Unglück schafft es ein weiteres Reh zu flüchten. Das zeigt einerseits das versagen des Vaters, der sein Rudel, hier seine Familie, nicht schützen konnte und andererseits zeigt es, dass die Natur sich mit der Zeit an alles gewöhnt und anpasst.
Die Geschehnisse waren jedoch unausweichlich, denn Thiel als auch Tobias sind beide Rothaarig. Rothaarige Menschen wurden früher mit dem Tod, Teufel und Hexen in Verbindung gesetzt.
Die roten Haare standen für die roten Flammen der Hölle. Somit begleitet sie das teuflische auf Schritt und Tritt und umgibt sie, als Ungetüm in Form von Eisenbahn, Schlangen als Gleisen, Spinnennetz als Bahnnetz, Spinne als Lene und Teufel als Pudel und Eichhörnchen.
Interpretationsansatz 2 - Ordnung und Chaos in Thiels Leben
Thiels dasein und sein Leben scheint umsponnen von einer Regelmässigkeit und Routine zu sein, die ihm Standfestigkeit bietet. Der Autor stellt Thiel als Person dar, die völlig der täglichen Routine und dem Normalen unterliegt. Anfangs der Geschichte wird behandlet, wie seine Frau Minna gestorben sei, doch trotz dem Tod seiner geliebten, trug er saubere und ordentliche Kleidung, sowie eine gescheitelte Frisur (S.4). Seine äussere Ordnung scheint nicht gestört, jedoch heiratet er schnell wieder, um sein normales Leben weiterzuführen(S.4). Die Regelmässigkeit steht fest in seinem Alltag geschrieben, so legt er sich nach dem Mittagessen zur Ruhe nieder, trinkt darauf seinen Kaffee und bereitet sich auf den Gang in den Dienst vor. Auch die Handgriffe für das bereit legen seiner Gegenstände ist seit Jahren geregelt und er weich diesem Schema nicht freiwillig ab (S. 13). Kurz darauf vergisst er sein Butterbrot auf dem Weg zur Arbeit (S.14), welches ihn so aus der Bahn wirft, dass er zurück kehren muss, da seine innere Routine ihn dazu zwingt. Beim Ansehen, wie sein Sohn misshandelt wird verspürt er tiefe innere Unruhe, sodass er sich einfach in Schock kehrt und zu seinem Arbeitsposten marschiert. Der Weg zu seinem Arbeitshäuschen ist stets geregelt, die Gedanken um Minna jedoch schwirren ihm stets um den Kopf. Der Bahnwärter ist zwiegespalten, da er in einer neuen Ehe ist, jedoch nicht glücklich ist und immer Minna nachschwärmt. Thiels Lösung für das Problem ist, sein Leben in zwei Teile zu zerspalten. Der Vergangenheit und der Präsens. Im Bahnwärterhäuschen lebt er in der Vergangenheit und übergibt sich vollkommen den Gedanken an Minna (S.7), zuhause lebt er im Jetzt. Mit diesen Beispielen ist klar gezeigt, wie Thiel sich fest an eine Routine klammert um sein Leben zu führen.
Nach und nach jedoch, entsteht immer mehr Unruhe in seinem Leben. Die Ehe mit der Lene ist nicht erfüllend und die erhoffte Ordnung die mit der Ehe wiederhergestellt werden sollte, entpuppt sich als Chaos und Ungleichgewicht (S.7). Als er mitbekommt wie sein Sohn Tobias geschlagen wird, scheint sich etwas in ihm zu ändern(S.22). Er wird sich bewusster in welcher Situation er sich befindet. Darauf wird Thiel ein Kartoffelacker überlassen, welchen seine Frau beackern sollte. Allein der Gedanke, das sein heiliges Bahnwärterhäuschen, sein Rückzugsort und sein Anker an die Vergangenheit mit dem jeztigen konfrontiert, lässt ihn völlig ausser Kontrolle geraten (S.21). Sein Leben scheint in seinen Gedanken völlig die Schiene der Routine zu verlassen, was ihn verloren fühlen lässt. Das Einzige was ihm Stabilität gibt, scheint sich aufzulösen.
Als jetzt Thiels Sohn Tobias von einem Zug erfasst wird (S40-41), gibt ihm dieses Geschehniss den letzten Stoss nicht nur an den Rand des Wahnsinns, sondern darüber hinaus. Das Ereignis reisst ihm das letzte Stück Routine, welches er besass, denn er kann nicht einmal mehr nach hause kommen, um sich an das Bett seines geliebten Sohn zu setzen.
Das Werk behandelt schlussendlich wie das geregelt Leben des Bahnwärters, immer mehr in Chaos und Unwissenheit versinkt. Die Stetigkeit die seine Existent begleitet, die er braucht, verlässt ihn und hinterlässt ihn verkümmert und im Wahnsinn.
Thiels dasein und sein Leben scheint umsponnen von einer Regelmässigkeit und Routine zu sein, die ihm Standfestigkeit bietet. Der Autor stellt Thiel als Person dar, die völlig der täglichen Routine und dem Normalen unterliegt. Anfangs der Geschichte wird behandlet, wie seine Frau Minna gestorben sei, doch trotz dem Tod seiner geliebten, trug er saubere und ordentliche Kleidung, sowie eine gescheitelte Frisur (S.4). Seine äussere Ordnung scheint nicht gestört, jedoch heiratet er schnell wieder, um sein normales Leben weiterzuführen(S.4). Die Regelmässigkeit steht fest in seinem Alltag geschrieben, so legt er sich nach dem Mittagessen zur Ruhe nieder, trinkt darauf seinen Kaffee und bereitet sich auf den Gang in den Dienst vor. Auch die Handgriffe für das bereit legen seiner Gegenstände ist seit Jahren geregelt und er weich diesem Schema nicht freiwillig ab (S. 13). Kurz darauf vergisst er sein Butterbrot auf dem Weg zur Arbeit (S.14), welches ihn so aus der Bahn wirft, dass er zurück kehren muss, da seine innere Routine ihn dazu zwingt. Beim Ansehen, wie sein Sohn misshandelt wird verspürt er tiefe innere Unruhe, sodass er sich einfach in Schock kehrt und zu seinem Arbeitsposten marschiert. Der Weg zu seinem Arbeitshäuschen ist stets geregelt, die Gedanken um Minna jedoch schwirren ihm stets um den Kopf. Der Bahnwärter ist zwiegespalten, da er in einer neuen Ehe ist, jedoch nicht glücklich ist und immer Minna nachschwärmt. Thiels Lösung für das Problem ist, sein Leben in zwei Teile zu zerspalten. Der Vergangenheit und der Präsens. Im Bahnwärterhäuschen lebt er in der Vergangenheit und übergibt sich vollkommen den Gedanken an Minna (S.7), zuhause lebt er im Jetzt. Mit diesen Beispielen ist klar gezeigt, wie Thiel sich fest an eine Routine klammert um sein Leben zu führen.
Nach und nach jedoch, entsteht immer mehr Unruhe in seinem Leben. Die Ehe mit der Lene ist nicht erfüllend und die erhoffte Ordnung die mit der Ehe wiederhergestellt werden sollte, entpuppt sich als Chaos und Ungleichgewicht (S.7). Als er mitbekommt wie sein Sohn Tobias geschlagen wird, scheint sich etwas in ihm zu ändern(S.22). Er wird sich bewusster in welcher Situation er sich befindet. Darauf wird Thiel ein Kartoffelacker überlassen, welchen seine Frau beackern sollte. Allein der Gedanke, das sein heiliges Bahnwärterhäuschen, sein Rückzugsort und sein Anker an die Vergangenheit mit dem jeztigen konfrontiert, lässt ihn völlig ausser Kontrolle geraten (S.21). Sein Leben scheint in seinen Gedanken völlig die Schiene der Routine zu verlassen, was ihn verloren fühlen lässt. Das Einzige was ihm Stabilität gibt, scheint sich aufzulösen.
Als jetzt Thiels Sohn Tobias von einem Zug erfasst wird (S40-41), gibt ihm dieses Geschehniss den letzten Stoss nicht nur an den Rand des Wahnsinns, sondern darüber hinaus. Das Ereignis reisst ihm das letzte Stück Routine, welches er besass, denn er kann nicht einmal mehr nach hause kommen, um sich an das Bett seines geliebten Sohn zu setzen.
Das Werk behandelt schlussendlich wie das geregelt Leben des Bahnwärters, immer mehr in Chaos und Unwissenheit versinkt. Die Stetigkeit die seine Existent begleitet, die er braucht, verlässt ihn und hinterlässt ihn verkümmert und im Wahnsinn.